Das Laminatverlegen ist einer der Bestandteile einer Renovierung, die Eigentümer:innen und Mietende mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst durchführen können. Dank neuer Materialtechniken ist das Verlegen von Laminat relativ einfach, auch für Anfänger:innen. Laminat ist in den vergangenen Jahren durch die breite Auswahl der Designs und das kostengünstige und pflegeleichte Material immer beliebter geworden. Besonders bei Allergiker:innen wird gerne zum Laminat gegriffen.
Dieser Ratgeber erklärt Schritt-für-Schritt, wie Laminat verlegt wird, welche Werkzeuge benötigt werden, worauf geachtet werden muss und mit welchen Kosten gerechnet werden darf.
- Laminat ist kostengünstig, pflegeleicht und verfügt über eine Vielzahl verschiedener Designs. Durch moderne Verlegtechniken lässt sich Laminat mit der entsprechenden Vorbereitung auch selbst verlegen.
- Beim Verlegen sollte auf die richtige Beanspruchungsklasse geachtet werden und ob das Material bereits über eine Trittschalldämmung verfügt.
- Nicht jeder Untergrund eignet sich für Laminat. Generell gilt aber: Der Untergrund muss eben und trocken sein, bevor Laminatpaneele verlegt werden können.
Laminat oder Parkett in der Wohnung
Bei qualitativ hochwertigen Laminatböden, die in einer Holzoptik hergestellt wurden, können Betrachter:innen oft keinen optischen Unterschied zwischen Laminat- oder Parkettböden wahrnehmen. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den beiden Fußbodenmaterialien.
Beim Parkett handelt es sich um einen Boden aus echtem Holz. Holzboden bringt oftmals durch seine Optik eine gemütliche Atmosphäre ins Zimmer. Ein weiterer großer Vorteil von Echtholz ist, dass das Material wärmespeichernd ist. Da es sich aber um echtes Holz handelt, bedarf Parkett mehr Pflege als etwa Laminat.
Vor- und Nachteile von Laminatböden
Ist Laminat die richtige Wahl für Sie? Hier noch einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile von Laminat im Überblick:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Viele verschiedene Designmöglichkeiten | Trittschalldämmung ist notwendig |
Einfache Verlegung | Nicht abschleifbar |
Hohe Strapazierfähigkeit | Nicht komplett wasserfest |
Gut geeignet für Fußbodenheizungen | Keine Isolationswärme |
Preiswert |
Laminatböden sind dafür bekannt, pflegeleicht zu sein. Sie sind einfach zu reinigen und strapazierfähig. Bei der Auswahl des Laminats ist es wichtig, immer die richtige Beanspruchungsklasse des Materials zu wählen. Höhere Beanspruchungsklassen sind tendenziell kostspieliger als einfache Laminatböden. Nicht alle Zimmer (wie Schlafzimmer) müssen mit Laminat mit einer hohen Beanspruchungsklasse verlegt werden.
Laminat kann auch bei der Verlegung punkten, da diese schnell und einfach durchzuführen ist.
Ein Nachteil von Laminat kann die fehlende Isolation darstellen. Für Zimmer mit Fußbodenheizung ist die fehlende Isolation ideal, da die Wärme hier problemlos „durchgehen“ kann. Das bedeutet aber auch, dass es ohne Fußbodenheizung schnell an den Füßen kalt wird. Es ist außerdem wichtig, bei Laminat darauf zu achten, eine Trittschalldämmung zu verlegen oder darauf zu achten, dass diese bereits im Laminat verarbeitet wurde.
Verlegetechniken für Laminat
Beim Verlegen von Laminat gibt es verschiedene Techniken. Welche die richtige Wahl ist, ist abhängig von dem Zimmer und der persönlichen Präferenz der Bewohner:in.
Klick-Laminat verlegen
Beim Verlegen von Klick-Laminat werden die Laminatleisten nebeneinander angelegt und dann vorsichtig mit einem Hammer aneinander „festgeklopft“. Dadurch verbinden Nut und Feder an den Paneelen die Dielen miteinander. Die Dielen rasten dann mit einem „Klick“ ein.
Inzwischen gibt es Laminat, das durch ein Locksystem funktioniert. Damit sollen eventuelle Schäden durch das Festklopfen vermieden werden. Bei dem Locksystem werden die Dielen schräg ineinander eingehängt und eingerastet. Manches Klick-Laminat besteht aus Klick- und Lock-System.
Laminat kleben
Beim Kleben der Laminatdielen muss keine zusätzliche Trittschalldämmung verlegt werden. Zudem kann es vorteilhaft sein, Laminat zu kleben, wenn das Zimmer eine Fußbodenheizung besitzt. Das liegt daran, weil das Laminat dann noch wärmedurchlässiger ist.
Aber: Wenn Laminat geklebt wird, ist es nicht so einfach, es wieder zu entfernen.
Wenn Schäden am Laminat entstehen, kann die Diele wie bei der schwimmenden Verlegung nicht einfach ausgetauscht werden. In so einem Fall müsste der komplette Boden ausgerissen und neu verlegt werden.
Laminat schwimmend verlegen
Laminatpaneele schwimmend verlegen bedeutet, dass diese nicht fest mit dem Untergrund verbunden werden. Eine schwimmende Verlegung hat den Vorteil, dass sich der Boden besser an die Außentemperatur und -luftfeuchtigkeit anpassen kann. Ohne eine Trittschalldämmung sind schwimmende Verlegungen aber sehr anfällig gegenüber dem Hall von Trittgeräuschen. Deswegen ist es hierbei wichtig, immer darauf zu achten, dass entweder eine Trittschalldämmung bereits im Material eingearbeitet ist oder eine Dämmung zusätzlich zu verlegen ist.
In 7 Schritten Laminat verlegen
Wenn sich Bewohner:innen zur Verlegung von Laminat entschieden haben und selbst tätig werden wollen, müssen einige wichtige Schritte befolgt werden.
1. Schritt: Materialien & Werkzeug zum Verlegen von Laminat
Zum Verlegen von Laminat bedarf es als allererstes einer ordentlichen Vorbereitung. Das bedeutet:
- Die Maße des Bodens in m² ausmessen: Wenn Bewohner:innen die Maße ihres Bodens in m² haben, sollte immer ein Verschnitt einberechnet werden. Dafür gilt, dass bei rechtwinkligen Räumen fünf bis acht Prozent mehr Laminat berechnet werden sollte und bei Räumen mit Rundungen oder ähnlichen Aussparungen zehn bis 15 Prozent.
- Sich für das passende Laminat entscheiden: Beim Kauf des Laminats auf die richtige Beanspruchungsklasse achten und darauf, ob eine Trittschalldämmung bereits im Material eingearbeitet ist oder zusätzlich gekauft werden muss.
- Benötigtes Werkzeug besorgen: Vor dem Werkeln sollten Bewohner:innen sämtliches Werkzeug besorgen, das sie bei der Verlegung benötigen werden.
Werkzeug-Checkliste:
- Cuttermesser
- Stich- oder Kreissäge
- Abstandshalter
- Bleistift
- Hammer
- Zugeisen
- Wasserfreier Leim
- Zollstock und Winkel
- Schutzhandschuhe und -brille
Bei Unebenheiten im Boden zusätzlich:
- Spachtelmasse, Gefäß und Spachtel
- Bandschleifer bei größeren Unebenheiten
2. Schritt: Untergrund und Laminat vorbereiten
Laminat kann nicht auf jedem Boden verlegt werden, selbst wenn schwimmend verlegt wird. Nicht geeignet für Laminat sind Teppichböden, Nadelfilzböden oder Steinholzestriche. Bevor Laminat verlegt wird, sollte der Boden sauber gewischt, trocken und eben sein. Sollten im Boden Unebenheiten vorzufinden sein, die mehr als 3mm betragen, sollten diese abgeschliffen oder mit Spachtelmasse aufgefüllt werden.
Dehnfugen berücksichtigen
Vor allem bei der Verlegung von Laminat in größeren Räumen sollten Dehnfugen eingehalten werden. Dehnfugen helfen dabei, das Dehnen und Zusammenziehen von Materialien abzufangen. Beim Laminat sollte mindestens ein Abstand von 0,8 cm zur Wand eingehalten werden. Diese Lücken (bzw. Dehnfugen) können Heimwerker:innen im letzten Schritt mit Sockel- oder Übergangsleisten abdecken.
Laminat auf Estrich oder Beton verlegen
Laminat auf Estrich oder Beton zu verlegen, kann problematisch sein. Das hat folgende Gründe:
Beton bietet keine wärmespeichernden Eigenschaften. Das bedeutet, dass bei der Verlegung von Laminat auf Beton Bewohner:innen dauerhaft einen kalten Fußboden haben. Zudem ist der Betonboden oft sehr uneben, was beim Laminat zu Unebenheiten oder Wellen führen kann.
Estrich verfügt zudem über eine hohe Restfeuchte, die ohne eine Zwischenschicht dem Laminat langfristig schaden könnte. Daher sollten Bewohner:innen hier zusätzlich eine PE-Folie (mindestens 2mm dick) verlegen.
Laminat auf Holzdielen verlegen
Holzdielen eignen sich als Unterlage für Laminat. Wichtig ist aber wie bei allen Unterlagen, dass die Dielen eben sind. Wenn Unebenheiten zu groß sind, laufen Heimwerker:innen Gefahr, dass sich das Laminat aus den Fugen heben könnte. Unebenheiten müssen also vor dem Verlegen des Laminats abgeschliffen werden.
Laminat auf PVC- und Linoleumböden verlegen
Vor der Verlegung des Laminats müssen PVC- und Linoleumböden trocken sein, ansonsten kann sich zwischen den Materialien Schimmel bilden und im schlechtesten Fall gesundheitliche Auswirkungen auf Bewohner:innen haben. Auch bei PVC und Linoleum muss darauf geachtet werden, dass der Boden eben ist. Wenn es Unebenheiten über 3mm gibt, müssen diese ausgeglichen werden.
Laminat und Fußbodenheizung
Wenn eine Immobilie mit einer Fußbodenheizung ausgestattet ist, sollte bei der Verlegung von Laminat darauf geachtet werden, dass der Wärmedurchlasswiderstand des Laminats (inkl. Trittschalldämmung) weniger als 0,15 m²K/W beträgt.
Die Oberflächentemperatur sollte außerdem nicht über 27°C steigen, um Schäden am Laminat zu vermeiden.
Restfeuchte beachten. Bevor das Laminat verlegt wird, muss der Boden unbedingt trocken sein. Bei neuen Zementstrichen sollte mindestens eine Woche je 1 cm Strich zum Trocknen eingeplant werden. Bei Anhydritestrichen sogar zwei Wochen. Sollte mit Gussasphalt gearbeitet worden sein, gilt dieser ab einer Temperatur von 18°C als trocken. Wenn sich Heimwerker:innen über die Restfeuchte ihres Bodenmaterials unsicher sind, lohnt es sich, bei der Hersteller:in des Materials nachzufragen.
Sollte eine Bodenunterlage Feuchtigkeit ausstrahlen können, dann wird zusätzlich empfohlen, eine Dampfbremse zu verlegen. Dampfbremsen sind Kunststofffolien, die das Laminat vor auftretender Feuchtigkeit des unterliegenden Bodens schützen.
3. Schritt: Trittschalldämmung verlegen
In manchen Laminatböden ist bereits eine Trittschalldämmung integriert. Sollte das nicht der Fall sein, können Bewohner:innen Trittschalldämmungen im Baumarkt kaufen. Dort können sie sich auch beraten lassen, welches Dämmmaterial am besten für Ihren Boden geeignet ist.
Die Dämmung ist nicht nur für die Lärmreduzierung gut, sondern auch, um die Druckstabilität des Laminats zu stärken und den Gehkomfort zu erhöhen. Wenn das Laminat verklebt wird, kann auf eine Trittschalldämmung verzichtet werden, da der Kleber bereits schalldämmend wirkt.
Die Verlegung der Trittschalldämmung erfolgt, nachdem der Untergrund gesäubert und Unebenheiten ausgeglichen wurden und der Boden vollständig trocken ist. Danach können die Platten bzw. Rollenabschnitte verlegt werden. Dabei sollten sich die Platten überlappen und mit Klebeband fixiert werden.
4. Schritt: Verlegerichtung festlegen
Beim Verlegen der Laminatdielen sollten Bewohner:innen vorher die Verlegungsrichtung festlegen. Am meisten empfiehlt es sich, die Längsseiten der Laminatdielen in Richtung des Lichteinfalls zu legen, sodass die Fugen zwischen den Dielen keinen Schlagschatten bilden – so wirken Räume größer bzw. länger. Dennoch können Bewohner:innen die Dielen vorher hinlegen und je nach Geschmack entscheiden, in welche Richtung sie verlegen möchten.
Für ein ästhetisches Aussehen sollte die Verlegerichtung danach beibehalten werden.
5. Schritt: Erste Reihe Klick-Laminat
Am besten wird mit der ersten Reihe in der linken hinteren Ecke des Raums begonnen. Dafür muss zunächst die Nut und Feder mit einer Säge von der ersten Reihe entfernt werden.
Wenn die erste Reihe Laminat verlegt wird, kann mithilfe von Abstandshaltern der benötigte Platz der Dehnfuge freigehalten werden. Dann werden die Dielen mit der Seite, bei der Nut und Feder entfernt wurden, zur Wand hingelegt und stirnseitig ineinander geklickt.
Die weiteren Reihen werden dann durch das Klicksystem einfach ineinander eingerastet und mit dem Anklopfen des Hammers verriegelt. Beim Anklopfen sollten die Paneele immer erst längs und dann quer angeklopft werden, so können Heimwerker:innen vermeiden, dass sich Fugen bilden.
6. Schritt: Zuschnitt der Laminatpaneele
Einige Laminatpaneele werden Heimwerker:innen zuschneiden müssen. Zugeschnitten werden in der Regel die letzten Paneele oder auch, wenn Säulen, Heizungsrohre oder Ähnliches berücksichtigt werden müssen.
Beim Zuschnitt sollte die Länge genau abgemessen und der erforderliche Abstand für die Dehnfuge zur Wand bzw. Säule beachtet werden. Bevor die Paneele mit einer Säge oder einem Laminatschneider abgeschnitten werden, sollten Heimwerker:innen den Bereich entsprechend einzeichnen.
Bei Türzargen wird manchmal das Laminat unter der Zarge verlegt, was bedeutet, dass die Türzarge gekürzt werden muss.
Vor allem bei Mietwohnungen sollten Mieter:innen die Türzarge lieber nicht kürzen, da dieser Schritt nicht wieder rückgängig gemacht werden kann.
Eine weniger invasive Möglichkeit ist es, die Paneele passend zuzuschneiden und danach die Dehnfuge mit Dichtstoff auszufüllen, um sie gegen Feuchtigkeit zu schützen.
7. Schritt: Sockelleisten anbringen
Im letzten Schritt werden die Sockelleisten angebracht. Dafür werden die Abstandshelfer entfernt und die Leisten danach an der Wand verschraubt.
Laminat pflegen
Laminat ist erfreulicherweise pflegeleicht – auch in der Reinigung. Beim Bodenwischen von Laminat kann mit einem klassischen Allzweckreiniger oder eigenen Hausmitteln geputzt werden. Obwohl Laminat robust ist, sollten Bewohner:innen darauf achten, nicht zu nass zu wischen, um das Material nicht zu beschädigen. Wenn das Laminat einen besonderen Glanz bekommen soll, kann auch auf spezielle Laminatpflege zurückgegriffen werden.
Kosten für das Laminatverlegen
Die Kosten für das Verlegen von Laminat sind vorwiegend von zwei Faktoren abhängig.
Das sind zum einen die Materialkosten: Je nach Qualität des Laminats sollte mit sieben bis 18 EUR pro Quadratmeter gerechnet. Bei hochwertigen Laminatböden können die Kosten jedoch auch deutlich höher ausfallen.
Und zum anderen kommen noch die Verlegungskosten hinzu: Wenn nicht selbst verlegt wird, können Bewohner:innen mit 20 bis 35 EUR pro Quadratmeter rechnen.
Laminat und Parkett verlegen lassen
Das Verlegen von Laminatböden ist dank des Klicksystems inzwischen relativ einfach. Dennoch muss genügend Zeit für die vorige Recherche, das Besorgen von Materialien und Werkzeug und schließlich für die Verlegung eingeplant werden. Wenn Bewohner:innen genügend Zeit haben und Spaß am Handwerken, steht dem Selbstverlegen nichts im Weg. Wer auf Nummer sicher gehen will, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen, oder keine Zeit hat, selbst das Laminat zu verlegen, kann professionelle Dienstleister:innen beauftragen.
Fazit – Laminat verlegen
Wenn Bewohner:innen sich gründlich auf das Laminatverlegen vorbereiten und genug Zeit und Geduld beim Verlegen einplanen, handelt es sich um eine Renovierungsarbeit, die gut selbst durchgeführt werden kann. Wichtig ist es, zu wissen, mit welchem Untergrund gearbeitet wird, das passende Laminat für das Zimmer auszusuchen und bei der Verlegung auf Dampfbremse, Trittschalldämmung, Verlegrichtung und Dehnungsfugen zu achten. Danach können sich Bewohner:innen über einen pflegeleichten, schönen und dennoch kostengünstigen Boden freuen.
FAQ
Wenn mit professionellen Dienstleister:innen zusammengearbeitet wird, können mit 20 bis 35 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Je nach Qualität des Laminats können die Kosten deutlich höher oder auch niedriger ausfallen.
Beim Verlegen von Laminat sollten folgende Werkzeuge griffbereit sein: Cuttermesser, Stich- oder Kreissäge, Abstandshalter, Bleistift, Hammer, Zugeisen, wasserfreier Leim, Zollstock und Winkel und Schutzhandschuhe und -brille. Bei Unebenheiten im Boden werden zusätzlich Spachtelmasse, Gefäß und Spachtel sowie ein Bandschleifer bei größeren Unebenheiten benötigt.
Wenn Laminat schwimmend verlegt wird, wird es nicht fest mit dem Untergrund verbunden. Das hat den Vorteil, dass sich der Boden besser an Außentemperatur und -luftfeuchtigkeit anpassen kann. Aber: Bei schwimmenden Verlegungen wird unbedingt eine Trittschalldämmung benötigt.