Wie wird aus einer schlichten Wand ein echtes Highlight? Welche Wirkung können Muster, Farben und Strukturen auf einen Raum haben? Tapezieren ist mehr als nur das Anbringen von Tapeten – es ist eine kreative Möglichkeit, Räumen eine individuelle Note zu verleihen. Ob zeitlos elegant, modern oder verspielt: Mit der richtigen Tapete und sorgfältiger Arbeit lassen sich unterschiedlichste Ergebnisse erzielen, die jeden Raum aufwerten. Doch wie gelingt das Tapezieren, und worauf sollte dabei geachtet werden?
- Sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend: Ein glatter, sauberer und trockener Untergrund bildet die Grundlage für ein perfektes Tapezierergebnis. Alte Tapetenreste, Unebenheiten und Risse müssen vor dem Tapezieren entfernt oder ausgebessert werden.
- Die Wahl der richtigen Tapete macht den Unterschied: Je nach Raum und Anforderungen bieten sich verschiedene Tapetenarten wie Raufaser, Vlies oder Mustertapeten an, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften und Vorteile haben.
- Die erste Bahn legt den Grundstein: Die korrekte Ausrichtung der ersten Tapetenbahn mit einer Wasserwaage ist entscheidend, da sie die Basis für alle weiteren Bahnen bildet und ein schiefes Endergebnis verhindert.
- Typische Fehler vermeiden: Blasenbildung, schiefe Übergänge oder unsaubere Schnitte lassen sich durch präzises Arbeiten, den richtigen Kleister und passendes Werkzeug vermeiden.
- Professionelle Unterstützung lohnt sich: Für komplizierte Arbeiten, wie das Tapezieren von Decken oder Mustertapeten, kann ein Profi Fehler vermeiden und ein makelloses Ergebnis garantieren, was Zeit und Nerven spart.
Grundlagen: Tapeten anbringen
Das Tapezieren ist eine der effektivsten Methoden, Räume individuell zu gestalten und eine persönliche Note zu verleihen. Zudem haben Tapeten und Farben einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Bewohner:innen und damit indirekt auch auf das Heizverhalten und die Heizkosten. Damit das Ergebnis überzeugt, sind einige grundlegende Aspekte zu beachten.
Die Auswahl der Tapete ist dabei entscheidend, denn Materialien wie Papier, Vlies oder Vinyl unterscheiden sich in ihrer Handhabung und ihren Eigenschaften. Vliestapeten gelten beispielsweise als besonders benutzerfreundlich, während Papiertapeten etwas mehr Erfahrung erfordern.
Auch die Vorbereitung der Wände ist ein wichtiger Schritt, der oft unterschätzt wird. Eine glatte, saubere und trockene Oberfläche sorgt dafür, dass die Tapete optimal haftet und ein gleichmäßiges Bild entsteht. Alte Tapetenreste oder Risse sollten daher sorgfältig entfernt und Unebenheiten mit Spachtelmasse ausgeglichen werden.
Auch die richtigen Werkzeuge zum Tapezieren sind wichtig, um effizient arbeiten zu können. Dazu gehören ein Tapeziertisch, Kleister, eine Kleisterbürste, ein Cutter-Messer, eine Andrückrolle und eine Wasserwaage. Der Kleister muss stets auf das Material der Tapete abgestimmt sein, um ein optimales Ergebnis zu gewährleisten.
Auchtung: Beim Anbringen der Tapete ist Präzision gefragt. Eine exakte Ausrichtung der ersten Bahn bildet die Grundlage für ein sauberes Gesamtbild.
Tapezieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Tapezieren führt durch den gesamten Prozess – von der Vorbereitung bis zum letzten Feinschliff.
1. Ausmessen der Wohnung
Bevor die Tapete gekauft wird, ist ein genaues Ausmessen der Wände erforderlich. Dabei sollten die Höhe und Breite jeder Wand ermittelt werden. Um sicherzustellen, dass genügend Material vorhanden ist, wird empfohlen, die benötigte Tapete in Bahnen zu berechnen. Eine Bahn entspricht der Höhe der Wand plus einer Zugabe von etwa 10 cm für den Verschnitt an den oberen und unteren Rändern.
! Experten-Tipp: Kalkulieren Sie stets einen Puffer ein, um bei Fehlern oder Musterwiederholungen ausreichend Tapete zur Verfügung zu haben.
! Experten-Tipp: Beim Kauf der Tapete sollte unbedingt die Anfertigungsnummer beachtet werden. Diese gewährleistet, dass alle Rollen aus derselben Produktionscharge stammen und farbliche Abweichungen vermieden werden.
Maße von Tapetenrollen:
In der Regel haben Tapetenrollen folgende Standardmaße: Breite: ca. 53 cm (0,53 m) & Länge: ca. 10,05 m
Diese Maße gelten für die meisten handelsüblichen Tapeten, einschließlich Papier- und Vliestapeten. Es gibt jedoch auch Sondermaße, beispielsweise bei speziellen Designs oder Fototapeten. Besonders Fototapeten haben in der Regel Einheitsgrößen, sodass diese das gesamte Bild beinhalten. In der Regel sind diese Bahnen etwas länger als 2,50 m, haben entsprechend bereits eine Beschnittzugabe.
Anzahl der Bahnen pro Rolle
Die Anzahl der Bahnen, die aus einer Tapetenrolle geschnitten werden können, hängt von der Raumhöhe ab. Eine Tapetenbahn wird in der Regel so zugeschnitten, dass sie der Raumhöhe plus etwa 5–10 cm Zugabe entspricht.
Raumhöhe | Anzahl der Bahnen pro Rolle (Standardmaße 10,05 m) |
---|---|
2,30 m | 4 Bahnen |
2,50 m | 3 / 4 Bahnen* |
2,80 m | 3 Bahnen |
3,00 m | 3 Bahnen |
*Hier können 4 Bahnen tapeziert werden, wenn mit möglichst keinem oder nur minimalem Verschnitt gerechnet wird. Gerade Personen, die zum ersten Mal tapezieren, sollten jedoch hier etwas mehr Verschnitt einplanen.
! Experten-Tipp: Die Tapetenreste können gut über und unter dem Fenster oder über Türen verarbeitet werden.
Berechnung des Bedarfs
Um den Tapetenbedarf zu berechnen, wird die Anzahl der benötigten Bahnen durch die Anzahl der Bahnen pro Rolle geteilt. Die Anzahl der benötigten Bahnen ergibt sich aus der Breite des Raums geteilt durch die Breite der Tapete (53 cm).
Beispiel: Bei einer Raumbreite von 4 m und einer Tapetenbreite von 0,53 m können entsprechen → 4 m / 0,53 m pro Bahn = 8 Bahnen aus einer Rolle Tapete gewonnen werden.
Wenn der Raum eine Höhe von 2,50 m hat, ergibt eine Rolle 4 Bahnen: → 8 Bahnen ÷ 3 bis 4 Bahnen pro Rolle = 2 bis 3 Rollen
Hinweis bei Mustertapeten
Bei Mustertapeten mit Versatz (Rapport) kann sich der Verschnitt erhöhen. Hier muss zusätzlich die Höhe des Musters berücksichtigt werden, da die Bahnen so zugeschnitten werden müssen, dass das Muster korrekt ausgerichtet ist. Der Bedarf an Rollen kann bei Mustertapeten daher etwas höher sein.
2. Material und Werkzeug bereitstellen
Eine gründliche Vorbereitung spart Zeit und sorgt für reibungsloses Arbeiten. Neben der Tapete wird auch das passende Werkzeug zum Tapezieren benötigt, darunter:
Kategorie | Gegenstand | Beschreibung |
---|---|---|
Materialien | Tapete | Erhältlich in Papier-, Vlies- oder Vinyl-Variante; je nach Raum und Stil auswählen. |
Tapetenkleister | Passend zur Tapetenart (z. B. für Vlies- oder Papiertapeten). | |
Spachtelmasse | Zum Ausgleichen von Unebenheiten, Rissen oder Löchern in der Wand. | |
Grundierung | Sorgt für optimale Haftung des Kleisters auf der Wand. | |
Werkzeuge | Tapeziertisch | Praktische Arbeitsfläche für das Zuschneiden und Kleistern der Tapetenbahnen. |
Kleisterbürste oder Quast | Zum gleichmäßigen Auftragen des Kleisters auf Tapete oder Wand. | |
(Laser-)Wasserwaage | Zum Ausrichten der ersten Tapetenbahn, um ein schiefes Gesamtbild zu vermeiden. | |
Cutter-Messer | Für präzises Zuschneiden von Tapete, insbesondere an Kanten und Steckdosen. | |
Schere | Für grobes Zuschneiden der Tapetenbahnen. | |
Andrückrolle | Zum Glätten und Festdrücken der Tapete, um Blasenbildung zu vermeiden. | |
Maßband | Zum genauen Ausmessen der Wände und Zuschneiden der Tapete. | |
Leiter | Erleichtert das Arbeiten an höheren Wänden oder Decken. | |
Spachtel | Zum Entfernen alter Tapetenreste und zum Auftragen von Spachtelmasse. | |
Bleistift | Zum Markieren von Schnitten oder Positionen an der Wand. | |
Optional | Tapetenablöser | Hilft beim Entfernen von alten Tapeten, besonders bei hartnäckigem Kleber. |
Rakel | Alternativ zur Andrückrolle, für glatte Oberflächen der Tapete. | |
Abdeckfolie und Kreppband | Zum Schutz von Boden und Möbeln während der Arbeit. | |
Kartuschenpistole und Acryl | Für saubere Übergänge zwischen Tapete und Decke, Fußleisten oder Fenstern. |
3. Vorbereitung des Untergrunds
Ein sauberer und glatter Untergrund ist unumgänglich für eine glatte Tapete. Alte Tapetenreste müssen vollständig entfernt werden, da sie Unebenheiten verursachen können. Dies funktioniert am verlässlichsten mit einem Tapetenablöser oder durch Anfeuchten mit Wasser und Spülmittel.
Wände sollten von Nägeln, Schrauben und Löchern befreit werden. Unebenheiten oder Risse müssen mit Spachtelmasse/Reparaturmörtel aufgefüllt und anschließend glatt abgeschliffen werden. Dunkle oder farbige Flecken, die durch die Tapete hindurchscheinen könnten, sollten vorab gestrichen werden.
Mit Tapeten lassen sich keine Mängel kaschieren – der Untergrund muss perfekt vorbereitet sein.
4. Grundieren der Oberflächen
Das Grundieren sorgt dafür, dass der Kleister gleichmäßig haftet und die Tapete nicht verrutscht. Ein spezieller Tapetengrund wird mit einer Rolle oder einem Pinsel dünn aufgetragen. Dieser Schritt ist besonders wichtig, wenn die Wände stark saugfähig oder sehr glatt sind. Nach dem Auftragen sollte die Grundierung vollständig trocknen.
5. Kleister auftragen / Tapete vorbereiten
Der Kleister wird gemäß den Herstellerangaben angerührt und auf die Tapetenbahnen oder direkt auf die Wand aufgetragen, abhängig von der Tapetenart. Papiertapeten müssen vor dem Anbringen eingeweicht werden, während Vliestapeten direkt auf die eingekleisterte Wand angebracht werden können. Achte darauf, den Kleister gleichmäßig aufzutragen, um Blasenbildung zu vermeiden.
6. Richtig Tapezieren
Übergänge tapezieren:
Zwischen den Bahnen werden Übergänge durch exaktes Aneinandersetzen erzielt. Jede Bahn wird direkt an die Kante der vorherigen Bahn angelegt und sorgfältig geglättet, um Blasen oder Lücken zu vermeiden. Bei Mustertapeten ist darauf zu achten, dass das Muster nahtlos ineinander übergeht.
In Innenecken wird die Tapete mit einem kleinen Überstand über die Ecke hinaus geklebt. Die nächste Bahn überlappt den Überstand leicht, wodurch eine saubere Verbindung entsteht. Für Außenecken wird die Tapete ebenfalls um die Kante gelegt, idealerweise mit einer Verstärkung durch zusätzlichen Kleber, damit sie sicher haftet.
Übergänge zwischen Wänden und Decken werden durch präzises Zuschneiden der Tapete entlang der Deckenlinie gestaltet. Ein scharfes Cutter-Messer und eine Führung wie ein Lineal oder eine Spachtel helfen dabei, eine saubere Kante zu erzielen. Kleine Lücken können mit Acryl ausgefüllt werden, um das Ergebnis zu perfektionieren.
Lichtschalter und Steckdosen:
Vor dem Tapezieren sollten die Abdeckungen von Lichtschaltern und Steckdosen entfernt werden. Die Tapete wird darüber tapeziert und anschließend vorsichtig mit einem Cutter-Messer um die Öffnungen ausgeschnitten. So entstehen saubere Abschlüsse.
Ecken, Kanten und Fensterlaibung perfekt tapezieren:
An Ecken wird die Tapete mit einem leichten Überstand angebracht und anschließend überlappend auf die nächste Wand geklebt. Fensterlaibungen erfordern präzises Zuschneiden. Hierbei hilft eine Schere oder ein Cutter-Messer, um die Tapete exakt anzupassen.
Tapeten an Dachschrägen anbringen:
Das Anbringen von Tapeten an Dachschrägen beginnt am besten an der höchsten Stelle der Schräge. Die erste Tapetenbahn wird so positioniert, dass sie exakt ausgerichtet ist. Die Tapete wird von oben nach unten angelegt und zunächst vorsichtig an die Wand gedrückt, bevor sie mit einer Andrückrolle oder einem weichen Tuch von der Mitte zu den Rändern hin geglättet wird, um Luftblasen zu entfernen.
Beim Übergang von der Dachschräge zur angrenzenden Wand oder Decke ist darauf zu achten, dass die Tapete leicht übersteht. Dieser Überstand wird später mit einem scharfen Cutter-Messer exakt entlang der Kante zugeschnitten, um eine saubere Verbindung zu schaffen. An schwierigen Stellen wie Ecken wird die Tapete vorsichtig angedrückt und ebenfalls passgenau zugeschnitten.
Fenster oder Dachfenster in der Schräge erfordern besondere Aufmerksamkeit. Hier wird die Tapete zunächst großzügig über den Fensterrahmen geklebt. Anschließend wird der Überstand mit einem Cutter-Messer sauber entlang der Kanten des Rahmens entfernt, sodass ein exakter Abschluss entsteht.
Die nächste Tapetenbahn wird so angebracht, dass sie die vorherige leicht überlappt oder genau an deren Kante anschließt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Muster, falls vorhanden, korrekt ausgerichtet sind. Schritt-für-Schritt wird so die gesamte Dachschräge tapeziert, bis alle Bahnen sauber angebracht sind. Zum Abschluss werden alle Übergänge noch einmal geglättet, um ein gleichmäßiges und hochwertiges Ergebnis zu erzielen.
7. Abschluss mit Acryl
Zum Abschluss können Übergänge zwischen Tapete und Decke, Fußleisten oder Fensterrahmen mit Acryl versiegelt werden. Acryl wird in einer dünnen Linie entlang der Kanten aufgetragen, um kleine Spalten oder Unebenheiten auszugleichen und ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen.
Dabei wird die Acrylmasse mithilfe einer Kartuschenpistole präzise in die Übergänge eingebracht. Um eine gleichmäßige Linie zu erzielen, kann der Bereich zuvor mit Malerkrepp abgeklebt werden. Nach dem Auftragen wird das Acryl mit einem angefeuchteten Finger oder einem Spachtel glatt gezogen. Dies sorgt nicht nur für ein sauberes Erscheinungsbild, sondern verhindert auch, dass sich die Tapete an diesen Stellen löst.
Acryl hat den Vorteil, dass es elastisch bleibt und kleinere Bewegungen oder Spannungen im Untergrund ausgleichen kann. Es lässt sich außerdem nach der Trocknung problemlos überstreichen, um es optisch an die Umgebung anzupassen. Mit dieser Technik wird der Übergang zwischen Tapete und anderen Bauteilen nahtlos integriert, sodass das Gesamtbild der Wandgestaltung perfekt abgerundet wird.
Tapetenarten: Ein Überblick
Es gibt eine Vielzahl von Tapetenarten, die sich in Material, Optik und Handhabung unterscheiden. Jede Tapetenart hat spezielle Eigenschaften und eignet sich für unterschiedliche Räume und Anforderungen.
Tapetenart | Material | Eigenschaften | Einsatzbereich |
---|---|---|---|
Papiertapete | Reines Papier | Umweltfreundlich, Kostengünstig, erfordert Erfahrung beim Anbringen | Wohn- und Schlafzimmer |
Vliestapete | Zellulose und Textilfasern | Einfach anzubringen (direkt an Wand klebbar), Reißfest, Überstreichbar | Alle Wohnräume |
Vinyl-Tapete | Kunststoffoberfläche | Abwaschbar, Feuchtigkeitsbeständig, Strapazierfähig | Küche, Bad, stark beanspruchte Räume |
Textiltapete | Natur- oder Kunstfasern | Edle Optik, Schalldämmend, Schwer zu reinigen | Wohn- und Schlafzimmer, repräsentative Räume |
Raufasertapete | Papier mit Holzfasereinschlüssen | Überstreichbar, strukturierte Oberfläche, Preisgünstig | Wände, die häufig neu gestaltet werden |
Glasfasertapete | Gewebtes Glasfasergewebe | Hohe Haltbarkeit, Feuchtigkeits- und stoßfest, schwer entflammbar | Bäder, Küchen, gewerbliche Räume |
Fototapete | Bedrucktes Papier oder Vlies | Individuelles Design, akzentuierte Gestaltung, empfindlich bei Feuchtigkeit | Akzentwände, Wohn- und Kinderzimmer |
Metalltapete | Metallfolie oder Kunststoff | Glänzende, reflektierende Oberfläche, anspruchsvoll in der Verarbeitung | Repräsentative Räume, Akzentwände |
Naturtapete | Bambus, Kork oder Gräser | Nachhaltig, natürliche Optik, schwer zu reinigen | Wohnzimmer, spezielle Akzentwände |
Vinyltapete mit Trägervlies | Vinyl auf Vlies | Einfach zu verarbeiten, feuchtigkeitsbeständig, besonders strapazierfähig | Bad, Küche, Flur |
Vliestapete tapezieren
Vliestapeten bestehen aus einer Mischung aus Zellulose- und Textilfasern, die eine besonders einfache Verarbeitung ermöglichen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Tapeten wird der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen, was die Arbeit erheblich erleichtert. Sie sind reißfest und atmungsaktiv. Zudem lassen sich Vliestapeten bei Bedarf trocken abziehen, ohne Rückstände zu hinterlassen, sofern sie im Vorfeld nicht mehrfach übergestrichen wurden. Sie sind in vielen Designs erhältlich und können teilweise überstrichen werden, was sie zu einer flexiblen Wahl für alle Wohnbereiche macht.
Der Preis pro Rolle Vliestapete variiert zwischen 15 und 70 EUR.
Malervlies tapezieren
Malervlies, auch als Renovierungsvlies bekannt, wird häufig als Untergrund für Anstrich oder kreative Wandgestaltungen verwendet. Es besteht aus einem robusten Vliesmaterial, das Unebenheiten und Risse überdeckt und so für eine gleichmäßige Oberfläche sorgt.
Malervlies ist strapazierfähig und reißfest, wodurch es besonders in Renovierungsprojekten geschätzt wird. Es wird wie eine Tapete angebracht und kann anschließend individuell gestaltet, gestrichen oder tapeziert werden. Durch seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten ist Malervlies sowohl in privaten als auch in gewerblichen Räumen beliebt.
Der Preis pro Rolle Malervlies variiert zwischen 20 und 50 EUR.
Raufaser tapezieren
Die Raufasertapete ist ein Klassiker unter den Wandbelägen und zeichnet sich durch ihre einfache, strukturierte Oberfläche aus. Sie wird aus mehreren Papierschichten hergestellt, die durch eingearbeitete Holzfasern ihre typische Struktur erhalten.
Raufasertapeten sind robust, preisgünstig und können mehrfach überstrichen werden, was sie besonders flexibel macht. Sie sind ideal für Räume, die häufig neu gestaltet werden, und eignen sich sowohl für Wohnbereiche als auch für Büros. Die verschiedenen Körnungen – fein, mittel und grob – ermöglichen unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Der Preis pro Rolle Raufasertapete variiert zwischen 5 und 15 EUR.
Mustertapete tapezieren
Mustertapeten sind ein Blickfang in jedem Raum und verleihen Wänden eine individuelle Note. Sie sind in unzähligen Designs erhältlich, von floralen Mustern über geometrische Formen hin zu abstrakten Motiven. Bei der Verarbeitung ist Präzision gefragt, da die Muster an den Übergängen exakt aufeinander abgestimmt werden müssen. Mustertapeten eignen sich hervorragend für Akzentwände oder um einem Raum ein bestimmtes Thema zu verleihen. Sie sind aus verschiedenen Materialien wie Papier, Vlies oder Vinyl erhältlich, sodass sie sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugen.
Der Preis pro Rolle Mustertapete variiert zwischen 20 und 80 EUR.
XXL-Tapetenrollen: Effizient und praktisch für große Projekte
XXL-Tapetenrollen sind eine ideale Lösung, wenn große Flächen schnell und mit einem minimalen Aufwand tapeziert werden sollen. Mit einer Breite von ca. 0,75 m bis 1,06 m und einer Länge von bis zu 50 oder 100 m übertreffen sie die Standardmaße herkömmlicher Rollen deutlich. Dies reduziert die Anzahl der benötigten Bahnen und sorgt für weniger Übergänge, was das Tapezierergebnis optisch gleichmäßiger wirken lässt.
Ein großer Vorteil der XXL-Rollen ist die Zeitersparnis, da weniger Bahnen zugeschnitten, geklebt und angebracht werden müssen. Zudem entsteht durch die größere Länge weniger Verschnitt, was sie besonders effizient macht. Sie eignen sich hervorragend für große Räume mit langen, ununterbrochenen Wänden, wie in Büros, Hallen oder offenen Wohnbereichen.
Beim Einsatz von XXL-Rollen ist jedoch Sorgfalt und Planung gefragt. Durch die größere Breite und das höhere Gewicht der Bahnen kann das Handling anspruchsvoller sein, weshalb häufig zwei Personen benötigt werden. Außerdem sollten spezielle Werkzeuge, wie breite Andrückrollen und passende Kleister, verwendet werden, um das beste Ergebnis zu erzielen.
XXL-Tapetenrollen bestehen meistens aus robusten und leicht zu verarbeitenden Materialien, die speziell für großflächige Arbeiten entwickelt wurden. Die gängigen Materialien sind:
- Vlies: XXL-Tapetenrollen bestehen häufig aus Vlies, da dieses Material besonders reißfest, flexibel und einfach zu verarbeiten ist. Vliestapeten werden direkt auf die eingekleisterte Wand angebracht, was das Handling bei großen Bahnen erleichtert. Sie sind außerdem atmungsaktiv und lassen sich bei Bedarf trocken entfernen, was sie ideal für temporäre oder renovierungsintensive Projekte macht.
- Glasfasertapete: Für gewerbliche oder stark beanspruchte Räume werden XXL-Tapetenrollen oft aus Glasfaser hergestellt. Dieses Material ist extrem strapazierfähig, feuchtigkeitsbeständig und sogar schwer entflammbar. Glasfasertapeten eignen sich besonders für Bereiche, die häufig gereinigt werden müssen, wie Büros, Flure oder öffentliche Gebäude.
- Vinyl auf Vliesträger: Einige XXL-Tapetenrollen kombinieren eine Vinylbeschichtung auf einem Vliesträger. Diese Kombination sorgt für eine glatte und abwaschbare Oberfläche, die gleichzeitig einfach anzubringen ist. Sie wird häufig in Küchen, Bädern oder anderen feuchtigkeitsbelasteten Räumen verwendet.
Decke tapezieren
Das Anbringen der Tapete an der Zimmerdecke erfolgt idealerweise mit zwei Personen. Während eine Person die Tapetenbahn an einem Ende hält, positioniert die andere diese an der markierten Linie und drückt sie Stück für Stück an die Decke. Mit einer Tapezierbürste oder Andrückrolle wird die Tapete von der Mitte zu den Rändern hin glatt gestrichen, um Luftblasen und Falten zu vermeiden. Überstände an den Wandkanten werden mit einem scharfen Cutter-Messer abgeschnitten.
Die folgenden Bahnen werden stoßgenau an die vorherigen angelegt, ohne zu überlappen. Blasen oder Falten können nachträglich mit einer Nadel und Andrückrolle entfernt werden, indem die eingeschlossene Luft vorsichtig herausgedrückt wird.
An Übergängen zu Wänden und Kanten wird die Tapete leicht überstehend angebracht und anschließend passgenau zugeschnitten. Bei schwierigen Stellen wie Ecken hilft eine Andrückrolle, die Tapete gleichmäßig anzupassen. Kleisterreste sollten sofort mit einem feuchten Tuch entfernt werden, um Flecken zu vermeiden.
Eine gute Beleuchtung erleichtert die Arbeit, da Unregelmäßigkeiten sofort sichtbar werden. Geduld und Sorgfalt sind entscheidend, um ein gleichmäßiges und professionelles Ergebnis zu erzielen.
Fehler beim Tapezieren
Beim Tapezieren können verschiedene Fehler auftreten, die das Endergebnis beeinträchtigen.
- Ungenügende Vorbereitung des Untergrunds: Ein häufiger Fehler ist das Tapezieren auf einem ungeeigneten Untergrund. Reste alter Tapeten, Risse oder Unebenheiten führen zu sichtbaren Mängeln. Die Wand sollte immer sauber, trocken und glatt sein. Eventuelle Schäden müssen vorab mit Spachtelmasse repariert werden.
- Falscher oder ungleichmäßiger Kleisterauftrag: Zu wenig Kleister kann dazu führen, dass die Tapete nicht richtig haftet, während zu viel Kleister Blasenbildung verursacht. Der Kleister muss gleichmäßig verteilt und auf die Tapetenart abgestimmt sein. Bei Papiertapeten ist die Einweichzeit besonders wichtig, da unzureichendes Einweichen später zu Wellen führt.
- Schiefe Tapetenbahnen: Eine ungenaue Ausrichtung der ersten Tapetenbahn wirkt sich auf alle folgenden Bahnen aus und führt zu sichtbaren Schräglagen. Mithilfe einer Wasserwaage sollte die erste Bahn exakt ausgerichtet werden.
- Blasen und Falten: Blasen entstehen, wenn Luft zwischen der Tapete und der Wand eingeschlossen wird. Falten können durch ungleichmäßiges Andrücken oder fehlerhaftes Zuschneiden verursacht werden. Beides kann vermieden werden, indem die Tapete von der Mitte zu den Rändern hin glattgestrichen wird. Kleine Blasen können nachträglich mit einer Nadel angestochen und herausgedrückt werden.
- Übergänge und Muster passen nicht: Ein unsauberer Übergang zwischen zwei Bahnen oder ein nicht korrekt ausgerichtetes Muster stört das Gesamtbild. Muster sollten vor dem Zuschneiden der Tapete sorgfältig angepasst werden. Übergänge müssen exakt Stoß an Stoß verlaufen.
- Überstehende Ränder nicht sauber geschnitten: Überstände an Wandkanten oder Decken, die nicht präzise geschnitten werden, wirken unprofessionell. Ein scharfes Cutter-Messer und eine gerade Führung (z. B. ein Lineal) sind hier essenziell.
- Kleisterreste nicht entfernt: Überschüssiger Kleister, der nicht sofort abgewischt wird, kann nach dem Trocknen Flecken oder glänzende Stellen hinterlassen. Ein feuchtes Tuch sollte immer griffbereit sein, um Kleisterreste direkt zu entfernen.
- Zu schnelles Arbeiten: Hektisches Arbeiten führt häufig zu Fehlern wie ungenauen Schnitten, schiefen Bahnen oder ungleichmäßigem Kleisterauftrag. Geduld und eine strukturierte Vorgehensweise sind entscheidend, um solche Probleme zu vermeiden.
- Tapeten nicht ausreichend trocknen lassen: Nach dem Tapezieren sollte der Raum nicht zu stark belüftet oder beheizt werden, da dies zu einer ungleichmäßigen Trocknung und Spannungen in der Tapete führen kann. Ein moderates Raumklima ist ideal.
- Ungeeignete Tapete für den Raum: Die Wahl der falschen Tapetenart, etwa nicht feuchtigkeitsbeständige Tapeten in der Küche oder im Bad, kann zu Schäden führen. Vor dem Kauf sollte die Eignung der Tapete für den jeweiligen Raum geprüft werden.
Tapezieren durch einen Profi
Das Tapezieren durch einen Profi bietet einige Vorteile, insbesondere wenn Wert auf ein makelloses Ergebnis gelegt wird oder keine Expertise vorhanden ist. Fachleute haben das nötige Know-how und die Erfahrung, um auch schwierige Stellen wie Ecken, Dachschrägen oder Decken präzise zu tapezieren. Zudem bringen Profis ihre eigenen Werkzeuge mit und können effizient arbeiten, was Zeit und Aufwand spart. Fehler wie schiefe Bahnen, Blasenbildung oder unsaubere Übergänge werden vermieden, was langfristig für ein schönes und langlebiges Ergebnis sorgt. Auch bei der Auswahl der richtigen Tapete und des passenden Kleisters stehen Profis beratend zur Seite, sodass das Tapezierprojekt perfekt auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt wird.
Wer sich für professionelle Tapezierarbeiten interessiert, kann sich beispielsweise bei der Vistava informieren, welche Dienstleistungen wie das Tapezieren anbietet.
Fazit – Tapezieren
Das Tapezieren bietet eine vielseitige Möglichkeit, Räume individuell zu gestalten und aufzuwerten. Mit einer gründlichen Vorbereitung, der richtigen Auswahl an Werkzeugen und Tapeten sowie einer sorgfältigen Arbeitsweise lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen. Sich vorher zu informieren hilft, typische Fehler zu vermeiden und bei schwierigen Stellen Geduld und Präzision walten zu lassen. Ob Wände, Decken oder Dachschrägen – jede Fläche kann mit der passenden Technik professionell tapeziert werden. Wer sich an die grundlegenden Schritte hält, wird mit einem harmonischen und langlebigen Ergebnis belohnt.
FAQ
Für Anfänger:innen sind Vliestapeten ideal. Sie sind einfach zu verarbeiten, da der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen wird und die Tapete nicht eingeweicht werden muss. Zudem lassen sich Vliestapeten leicht korrigieren und bei Bedarf trocken abziehen.
Blasen entstehen durch eingeschlossene Luft oder ungleichmäßigen Kleisterauftrag. Um Blasen zu vermeiden, sollte die Tapete von der Mitte zu den Rändern hin glattgestrichen werden. Luftblasen können nachträglich mit einer Nadel angestochen und herausgedrückt werden.
Nein, es ist nicht zu empfehlen, auf alte Tapeten zu tapezieren. Alte Tapetenreste oder Unebenheiten können das Endergebnis beeinträchtigen. Für ein sauberes Ergebnis sollte die alte Tapete vollständig entfernt und die Wand vorbereitet werden.
Die Einweichzeit unterscheidet sich je nach Tapetenart und wird auf der Verpackung angegeben. Papiertapeten benötigen in der Regel 5–10 Minuten Einweichzeit. Vliestapeten erfordern keine Einweichzeit, da der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen wird.
Ja, das Anbringen von Tapetenbahnen ist alleine möglich, jedoch erleichtert eine zweite Person die Arbeit, insbesondere bei Decken oder großen Bahnen. Eine Helfer:in kann die Tapete halten, während die andere Person sie positioniert und anbringt.