Fliesen verlegen: Der ultimative Ratgeber in 7 Schritten

Fliesen verlegen - Ultimativer Ratgeber für das Verlegen von Boden- und Wandfliesen

Ob ein frischer Look im Bad oder eine robuste Lösung für den Küchenboden – Fliesen sind vielseitig und zeitlos. Doch bevor sie ihre ganze Wirkung entfalten können, stellt sich die Frage: Worauf muss beim Fliesen verlegen geachtet werden, damit sie jahrzehntelang halten? Ein glatter Untergrund, die richtige Technik und die passende Planung sind entscheidend, um nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Ästhetik in den Vordergrund zu rücken. In diesem Ratgeber thematisieren wir, wie handwerkliches Können und ein gutes Konzept zum perfekten Ergebnis führen.

  • Sorgfältige Planung ist entscheidend: Die richtige Vorbereitung, inklusive Materialwahl und Verlegetechnik, legt den Grundstein für ein langlebiges Ergebnis beim Fliesenverlegen.
  • Ein sauberer Untergrund ist Pflicht: Eine gründliche Untergrundvorbereitung, wie das Grundieren und Verlegen einer Entkopplungsmatte, verhindert Spannungsrisse und sorgt für Stabilität.
  • Verschiedene Verlegetechniken bieten Optionen: Von paralleler Verlegung für Anfänger:innen bis zu anspruchsvollen Mustern wie Fischgräten – es gibt passende Methoden für jedes Projekt.
  • Kosten hängen von Eigenleistung und Profi ab: Selbst verlegte Fliesen sparen Kosten, während Fachleute für präzises Fliesen verlegen zwischen 30 und 70 EUR pro Quadratmeter berechnen.
  • Fugenarbeit und Details sind entscheidend: Richtig ausgeführte Eck- und Dehnungsfugen sowie das Verfugen tragen maßgeblich zur Haltbarkeit und Optik bei.

Fliesen verlegen: Grundlagen

Fliesen verlegen zählt zu den häufigsten Arbeiten im Innenausbau und erfordert eine präzise Vorbereitung und die richtige Technik, um ein dauerhaftes und optisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Boden- und Wandfliesen überzeugen durch ihre Langlebigkeit, einfache Pflege und vielseitige Einsatzmöglichkeiten, was sie zu einer beliebten Wahl für Böden und Wände macht.

Materialwahl und Vorbereitung

  • Fliesenarten: Ob Keramik, Feinsteinzeug, Naturstein oder Mosaik – jede Fliesenart bringt eigene Eigenschaften mit, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten. Feinsteinzeug eignet sich beispielsweise für stark beanspruchte Böden, während Mosaikfliesen oft für dekorative Akzente verwendet werden.
  • Werkzeuge und Materialien: Für das Verlegen von Fliesen werden Fliesenkleber, Fugenmörtel, Zahnkelle, Fliesenschneider, Wasserwaage, Eimer und Schwamm benötigt.
  • Untergrund vorbereiten: Der Untergrund muss tragfähig, sauber und eben sein. Unebenheiten lassen sich durch Spachtelmasse oder Estrich ausgleichen. Eine Grundierung sorgt dafür, dass der Fliesenkleber besser haftet.

Warum ist die Vorbereitung so wichtig?

Eine gründliche Vorbereitung bildet die Basis für eine erfolgreiche Fliesenverlegung. Fehler im Untergrund oder in der Auswahl des Klebers können später zu Rissen, Ablösungen oder ungleichmäßigen Fugen führen.

Einsatzbereiche und Anforderungen

  • Innenbereich: Im Bad und in der Küche spielen Fliesen ihre Stärken durch ihre Feuchtigkeitsresistenz und leichte Reinigung aus.
  • Außenbereich: Hier sind frostsichere Fliesen und ein wasserabweisender Fliesenkleber Pflicht, um Witterungseinflüssen standzuhalten.
  • Bodenfliesen: Diese müssen besonders belastbar sein, während Wandfliesen in erster Linie dekorativ sind.

Verlegearten

Die Verlegeart beeinflusst das Endergebnis ebenfalls maßgeblich:

  • Gerade Verlegung: Klassische Methode, die für ein ruhiges Erscheinungsbild sorgt.
  • Versetzte Verlegung: Sorgt für einen dynamischen Look, beispielsweise beim Halbverband oder Drittelverband.
  • Diagonalverlegung: Ideal, um kleine Räume optisch zu vergrößern.

Fliesen verlegen: Schritt-für-Schritt

Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung wird der Prozess des Fliesen Verlegens nachvollziehbar und effizient.

Schritt 1: Materialien und Werkzeuge vorbereiten

Sammeln Sie alle benötigten Werkzeuge und Materialien, bevor Sie beginnen

Materialbedarf planen

Fliesenmenge berechnen:

  • Fläche der Wand oder des Bodens in Quadratmetern messen (Länge x Breite).
  • 10–15 % Reserve für Zuschnitte oder Ersatzfliesen einkalkulieren.

Zusätzliches Material:

  • Fliesenkleber: Die Menge richtet sich nach der Fläche und der Zahngröße der Kelle (Herstellerangaben beachten).
  • Fugenmörtel: Wird anhand der Fugenbreite und der Fläche berechnet.
  • Abstandshalter: Sicherstellen gleichmäßiger Fugenbreiten.
Material/WerkzeugAnwendung/Erklärung
FliesenHauptmaterial. Wählen Sie das passende Format und Design. Berücksichtigen Sie eine Reserve von 10 bis 15 %.
FliesenkleberHaftmittel, das die Fliesen auf dem Untergrund fixiert. Achten Sie auf die Kompatibilität der Fliesenart.
FugenmörtelFüllt die Zwischenräume zwischen den Fliesen und sorgt für Stabilität und Dichtigkeit.
GrundierungOptimiert die Haftung des Fliesenklebers auf dem Untergrund.
AbstandshalterSichert gleichmäßige Fugenbreiten, erhältlich in verschiedenen Größen (z. B. 2 mm, 3 mm).
FliesenschneiderZum präzisen Zuschneiden von Fliesen. Geeignet für Keramik oder Naturstein.
ZahnkelleZum Auftragen und Verteilen des Fliesenklebers. Die Zahngröße hängt von der Fliesengröße ab.
GummihammerDrückt Fliesen sanft in den Kleber, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
WasserwaageKontrolliert die horizontale und vertikale Ausrichtung der Fliesen.
SchwammEntfernt überschüssigen Fugenmörtel nach dem Verfugen.
FugengummiVerarbeitet den Fugenmörtel gleichmäßig in die Zwischenräume.
EimerZum Anrühren von Fliesenkleber und Fugenmörtel.
Schleifstein/FeileGlättet Schnittkanten von zugeschnittenen Fliesen.
Kreuzlaser (optional)Hilft bei der präzisen Ausrichtung der Fliesen.
Malerfolie und KlebebandSchützt umliegende Flächen und verhindert Schäden durch Kleber oder Mörtel.
StaubsaugerReinigt den Untergrund vor der Grundierung.
Material und Werkzeug zum Fliesenverlegen

Tipps zur Planung

  • Kleber und Mörtel richtig berechnen: Herstellerangaben geben pro Quadratmeter die benötigte Menge an.
  • Werkzeugqualität: Investieren Sie in hochwertige Werkzeuge, um saubere Schnitte und ein exaktes Ergebnis zu erzielen.
  • Organisation: Legen Sie alle Materialien und Werkzeuge in der Nähe der Arbeitsfläche bereit, um Zeit zu sparen.

Schritt 2. Verlegen vorbereiten und Verlegetechnik festlegen

Wählen Sie eine der aufgelisteten Verlegetechniken aus und beginnen Sie in der Raummitte oder an einer markanten Wand und arbeiten Sie sich nach außen.

Tipp: Nutzen Sie einen Kreuzlaser oder eine Schnur, um gerade Linien zu gewährleisten.

Gerade Verlegung (Parallelverlegung):

  • Beschreibung: Die Fliesen werden in geraden Linien parallel zu den Wänden verlegt, Kanten schließen bündig ab.
  • Optischer Effekt: Einfach und zeitlos, wirkt ordentlich und strukturiert.
  • Geeignet für: Schlichte, moderne Räume oder kleinere Flächen, bei denen eine ruhige Optik gewünscht wird.
  • Tipp: Besonders bei quadratischen oder rechteckigen Fliesen einfach umzusetzen.

Diagonale Verlegung

  • Beschreibung: Die Fliesen werden in einem Winkel von 45 Grad zur Wand verlegt.
  • Optischer Effekt: Vergrößert optisch den Raum und wirkt besonders elegant.
  • Geeignet für: Räume, die breiter oder länger wirken sollen, und für Böden mit unregelmäßigen Kanten (z. B. bei alten Gebäuden).
  • Tipp: Etwas mehr Verschnitt, daher ausreichend Material einplanen.

Halbversetzte Verlegung (Verbandverlegung)

  • Beschreibung: Jede Fliese wird versetzt zur nächsten Reihe verlegt, sodass die Fugen mittig aufeinandertreffen.
  • Optischer Effekt: Bringt Dynamik in den Raum, ideal bei länglichen Fliesen.
  • Geeignet für: Fliesen in Holzoptik oder schmale Räume, da die Technik den Raum streckt.
  • Tipp: Die Versetzung kann auch bei 1/3 oder 2/3 der Fliesenbreite erfolgen.

Fischgrätmuster

  • Beschreibung: Die Fliesen werden in einem Zickzack-Muster verlegt, ähnlich wie Parkettböden.
  • Optischer Effekt: Sehr dekorativ, verleiht dem Raum ein edles und traditionelles Flair.
  • Geeignet für: Kleine Flächen, die optisch aufgewertet werden sollen.
  • Tipp: Sorgfältige Planung erforderlich, da es etwas anspruchsvoller ist.

Römischer Verband

  • Beschreibung: Fliesen in verschiedenen Größen werden in einem vorgegebenen Muster kombiniert.
  • Optischer Effekt: Rustikal und lebendig, erinnert an mediterrane Böden.
  • Geeignet für: Große Räume oder Außenbereiche wie Terrassen.
  • Tipp: Musterpläne nutzen, um den Überblick zu behalten.

Flechtmuster

  • Beschreibung: Quadratische und rechteckige Fliesen werden so kombiniert, dass ein Flechtmuster entsteht.
  • Optischer Effekt: Auffällig und individuell, sorgt für Hingucker.
  • Geeignet für: Räume, die eine kreative Note bekommen sollen, oder Akzentflächen.
  • Tipp: Gut für dekorative Bereiche wie Fliesenspiegel geeignet.

Chevron-Verlegung

  • Beschreibung: Ähnlich wie das Fischgrätmuster, aber die Fliesenkanten werden im 45-Grad-Winkel zugeschnitten, sodass eine Pfeilform entsteht.
  • Optischer Effekt: Modern und stylisch, ideal für Räume mit Design-Anspruch.
  • Geeignet für: Räume, in denen die Fliesen im Mittelpunkt stehen sollen.
  • Tipp: Präzise Zuschnitte sind essenziell, daher eher für Profis geeignet.

Wildverband

  • Beschreibung: Fliesen in unterschiedlichen Größen und Formen werden scheinbar zufällig angeordnet.
  • Optischer Effekt: Unkonventionell und kreativ, perfekt für rustikale oder natürliche Looks.
  • Geeignet für: Außenbereiche, rustikale Innenräume oder kreative Projekte.
  • Tipp: Vorher ein Muster auf dem Boden auslegen, um sicherzugehen, dass es harmonisch wirkt.

Schritt 3. Untergrund vorbereiten und grundieren

Reinigen Sie den Untergrund gründlich, um Staub und Schmutz entfernen. Tragen Sie dann die Grundierung auf, um die Haftung des Klebers zu verbessern.

Tipp: Wählen Sie die Grundierung je nach Untergrundmaterial, z. B. Beton oder Holz.

Die Entkopplungsmatte verhindert Spannungen zwischen Untergrund und Fliesen. Zum Verlegen einer Entkopplungsmatte wird zunächst ein passender flexibler Fliesenkleber gleichmäßig auf den vorbereiteten Untergrund aufgetragen. Anschließend wird die Matte in den frischen Kleber eingelegt, sorgfältig angedrückt und mit einer Glättkelle oder Rolle gleichmäßig fixiert, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.

Schritt 4. Dichtbänder anbringen

Dichtbändern sichern Ecken und Übergänge gegen Feuchtigkeit ab. Sie werden entlang von Übergängen wie Wand-Boden-Fugen oder Ecken in frischen Dichtanstrich oder Fliesenkleber eingebettet, um eine wasserdichte Abdichtung zu gewährleisten. Anschließend werden sie leicht angedrückt und mit weiterem Dichtanstrich oder Kleber überdeckt, sodass sie vollständig eingebunden sind.

Tipp: Achten Sie auf einen nahtlosen Anschluss an die Entkopplungsmatte.

Schritt 5. Randfliesen zuschneiden

Zum Zuschneiden von Randfliesen wird die benötigte Größe mit einem Maßband/Zollstock ermittelt und auf der Fliese markiert. Anschließend wird die Fliese mit einem Fliesenschneider oder einer Nassschneidemaschine entlang der Markierung sauber getrennt, um einen präzisen Abschluss an den Wänden oder Kanten zu gewährleisten.

Tipp: Kanten mit einer Feile glätten.

Bei einem komplexeren Zuschnitt, etwa für Ecken, Aussparungen oder Rohre, wird die benötigte Form zunächst sorgfältig ausgemessen und auf der Fliese markiert. Anschließend nutzt man eine Fliesensäge, eine Nassschneidemaschine oder eine Lochzange, um die Fliese präzise entsprechend der Vorgaben zuzuschneiden.

Tipp: Maßgenau arbeiten, um Lücken zu vermeiden.

Schritt 6. Raum abdichten

Um einen Raum abzudichten, wird zunächst eine Abdichtungsmasse oder -folie gleichmäßig auf den vorbereiteten Untergrund aufgetragen, insbesondere an gefährdeten Stellen wie Ecken, Übergängen und Anschlüssen. Anschließend werden Dichtbänder an diesen Stellen eingearbeitet, um eine vollständige Wasserundurchlässigkeit zu gewährleisten, bevor die Fliesen verlegt werden.

Tipp: Abdichtungsmasse großzügig auftragen und vollständig trocknen lassen.

Schritt 7. Sockelleisten anbringen

Um Sockelleisten anzubringen, wird zunächst die Wandfläche gereinigt und trockengewischt. Anschließend tragen Sie Fliesenkleber oder Montagekleber punktuell auf die Rückseite der Sockelleisten auf und drücken sie gleichmäßig an die Wand, wobei ein exakter Abschluss zur Bodenfläche gewährleistet sein sollte. Für einen sauberen Übergang verfugen Sie abschließend die oberen Kanten mit Silikon oder Fugenmörtel.

Tipp: Auf gleichmäßige Abstände und saubere Übergänge achten.

Schritt 8. Fugenmörtel & Verfugen

Um Fugenmörtel aufzutragen und zu verfugen, wird zunächst der Mörtel gemäß den Herstellerangaben mit Wasser angerührt, bis eine geschmeidige, streichfähige Konsistenz entsteht. Der Fugenmörtel wird dann mit einem Fugengummi oder einem Gummiwischer diagonal zur Fugenrichtung in die Zwischenräume der Fliesen eingearbeitet, sodass alle Fugen vollständig gefüllt sind. Überschüssiger Mörtel wird sofort entfernt, während die Masse antrocknet.

Nach dem Antrocknen reinigen Sie die Fliesenoberflächen mit einem leicht feuchten Schwamm kreisförmig, ohne die Fugen auszuwaschen, und polieren abschließend mit einem trockenen Tuch, um alle Rückstände zu entfernen.

Eck- und Dehnungsfugen

Eck- und Dehnungsfugen sorgen für die notwendige Flexibilität in gefliesten Flächen und verhindern Spannungsrisse. Diese Fugen werden nicht mit Fugenmörtel, sondern mit Silikon oder elastischem Dichtstoff gefüllt.

Zunächst wird die Fuge gründlich gereinigt und bei Bedarf eine Fugendichtungsschiene oder ein Rundschnurprofil als Hinterfüllung eingelegt. Anschließend wird das Silikon gleichmäßig in die Fuge gespritzt, idealerweise mit einer Silikonspritze. Mit einem Fugenglätter oder einem feuchten Finger wird das Silikon glatt gezogen, sodass eine saubere, bündige Abdichtung entsteht. Nach dem Trocknen bleibt die Fuge flexibel und kann Bewegungen der Fliesen aufnehmen.

Tipp: Spezielle Fugenglätter verwenden, um saubere Kanten zu erzielen.

Schritt 9. Fliesen säubern und polieren

Fliesen säubern und polieren stellt den letzten Schritt beim Fliesenlegen im Rahmen der Endreinigung dar und sorgt für ein perfektes Finish.

Nach dem Verfugen sollten die Fliesen mit einem feuchten Schwamm abgewischt werden, um überschüssigen Fugenmörtel zu entfernen. Wichtig ist, die Schwammoberfläche regelmäßig zu reinigen, um keine Rückstände zu verteilen. Sobald die Fugen vollständig getrocknet sind, wird ein feuchtes Mikrofasertuch verwendet, um die Fliesen gründlich zu säubern und leichte Schleier zu entfernen.

Für einen besonderen Glanz können die Fliesen mit einem pH-neutralen Reiniger oder speziellen Fliesenpolituren behandelt und abschließend mit einem weichen, trockenen Tuch poliert werden. Dies verleiht den Fliesen nicht nur Glanz, sondern schützt sie auch vor neuen Verschmutzungen.

Abriebklassen bei Bodenfliesen

Abriebklassen dienen als Orientierungshilfe bei der Auswahl von Bodenfliesen und geben an, wie strapazierfähig die Oberfläche der Fliesen ist. Je nach Verwendungszweck und Beanspruchung des Raumes sind unterschiedliche Abriebklassen zu empfehlen. Diese Klassen reichen von 1 (geringe Beanspruchung) bis 5 (hohe Beanspruchung) und helfen dabei, die Lebensdauer und Funktionalität der Fliesen sicherzustellen.

Die Abriebklassen basieren auf genormten Prüfverfahren und berücksichtigen Faktoren wie Abnutzung durch Begehen, Belastung durch Möbel oder das Einwirken von Schmutzpartikeln. Die richtige Wahl der Abriebklasse schützt vor frühzeitigem Verschleiß und erhöht die Haltbarkeit.

Übersicht der Abriebklassen

AbriebklasseEmpfohlene VerwendungBeispiele für Räume
Abriebklasse 1Bereiche mit geringer BeanspruchungBadezimmer ohne Straßenschuhe, Schlafzimmer
Abriebklasse 2Bereiche mit moderater BeanspruchungWohnzimmer, Essbereiche, Gästebad
Abriebklasse 3Bereiche mit normaler BeanspruchungKüchen, Flure, Eingangsbereiche in Wohnräumen
Abriebklasse 4Bereiche mit intensiver BeanspruchungTerrassen, Büros, Eingangsbereiche mit häufigem Publikumsverkehr
Abriebklasse 5Bereiche mit extremer BeanspruchungGewerbliche Flächen, Garagen, Werkstätten
Abtriebklassen von Bodenfliesen, je nach Belastung und Raum

Tipps zur Auswahl

  • Analyse des Nutzungsverhaltens: Überlegen Sie, wie stark ein Raum genutzt wird und welche Belastungen die Fliesen dort aushalten müssen. Räume wie Eingangsbereiche benötigen in der Regel Fliesen mit einer höheren Abriebklasse.
  • Langlebigkeit vs. Optik: Wählen Sie bei stark frequentierten Räumen Fliesen, die nicht nur optisch ansprechend, sondern auch widerstandsfähig sind.
  • Zusätzliche Eigenschaften beachten: Neben der Abriebklasse spielen auch andere Faktoren wie Rutschfestigkeit, Wasseraufnahmefähigkeit und Frostbeständigkeit eine Rolle.

Kosten für das Fliesenlegen

Ob Sie sich entscheiden, die Fliesen selbst zu legen oder sich für die Beauftragung eines Profis entscheiden, beeinflusst das Budget erheblich. Neben den Arbeitskosten spielen auch Materialien und individuelle Gegebenheiten der Räumlichkeiten eine Rolle.

Selbst legen oder vom Profi?

Selber Fliesen legenFliesen vom Profi legen lassen
Kostenersparnis: Beim Selbermachen entfallen die Arbeitskosten.Kosten: Je nach Region und Anbieter liegen die Kosten für das Verlegen bei 30 bis 70 EUR pro Quadratmeter, exklusive Materialkosten.
Eigenleistung: Zeitintensive und anspruchsvolle Arbeit, besonders bei unebenem Untergrund oder komplexen Verlegemustern.Qualität: Fachgerechtes Verlegen, insbesondere bei schwierigen Verlegemustern oder großformatigen Fliesen.
Risiken: Fehler beim Verlegen können zu späteren Problemen wie Rissen oder losen Fliesen führen, was höhere Reparaturkosten verursachen kann.Zeitersparnis: Professionelle Handwerker:innen arbeiten effizient und garantieren ein sauberes Ergebnis.
Fazit: Geeignet für geübte Heimwerker:innen mit der richtigen Ausstattung und Geduld.Fazit: Empfehlenswert bei großflächigen Projekten oder komplexen Anforderungen.
Vor- und Nachteile für das Verlegen von Fliesen selbst oder durch den Profi

Kostenfaktoren für das Fliesenlegen

FaktorKostenbereichBeschreibung
Materialkosten15–50 €/m²Abhängig von Fliesenart, Abriebklasse und dem Design (Keramik günstiger, Naturstein teurer).
Untergrundvorbereitung5–15 €/m²Grundierung, Entkopplungsmatten oder Ausgleichsmasse bei unebenem Boden.
Verlegemuster+5–10 €/m² (komplexe Muster)Aufwendige Muster wie Fischgräten oder diagonale Verlegung erhöhen den Aufwand.
Sockelleisten2–5 €/m²Anbringen von Sockelleisten als Abschluss.
Fugenmörtel und Abdichtung3–7 €/m²Kosten für Fugenmörtel, Silikon für Eckfugen und Dichtbänder.
Arbeitskosten30–70 €/m²Variierende Preise für professionelle Handwerker:innen.
Extras wie Demontage5–10 €/m²Entfernen alter Fliesen oder vorbereitende Arbeiten.
Transportkosten50–150 €Lieferung der Fliesen und Materialien, abhängig von Entfernung und Anbieter.

Tipps zur Kostenoptimierung

  1. Eigenleistung bei Vorbereitungen: Untergrund vorbereiten oder Fliesenreste entfernen, um Arbeitskosten zu sparen.
  2. Vergleiche einholen: Angebote von mehreren Handwerker:innen einholen und Leistungen vergleichen.
  3. Qualität vor Preis: Günstige Fliesen können langfristig höhere Kosten verursachen, wenn sie sich schneller abnutzen oder brechen.

Die Entscheidung zwischen Eigenleistung und professioneller Verlegung sollte von Ihrem handwerklichen Geschick und dem Budget abhängen. Während Profis höhere Anfangskosten verursachen, bieten sie oft langlebigere und ästhetisch ansprechendere Ergebnisse.

Fazit – Fliesen verlegen

Das Fliesenlegen bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Wohnraum individuell zu gestalten. Ob selbst gemacht oder durch Fachleute ausgeführt, das Ergebnis hängt maßgeblich von der Planung, den Materialien und der Ausführung ab. Wer sich mit den verschiedenen Verlegetechniken, der richtigen Vorbereitung und den Materialeigenschaften auseinandersetzt, kann langlebige und optisch ansprechende Ergebnisse erzielen. Die Entscheidung, ob selbst Hand anlegt wird oder Profis beauftragt, sollte von der Komplexität des Projekts und den eigenen handwerklichen Fähigkeiten abhängen.

FAQ

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Autor

Felix Ritschel

Felix Ritschel ist ein erfahrener Experte im Bereich der Immobilienwirtschaft. Durch seine Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Immobilienbrachen bringt Felix fundiertes Wissen und praktische Erfahrungen ein.

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