Heckenschnitt – Eine Hecke zu schneiden, kann anstrengende Gartenarbeit sein. Hecken werten ein Grundstück nicht nur durch ihre optische Ästhetik auf, sie fungieren außerdem als Alternative zum klassischen Zaun als Sichtschutz und Grundstücksbegrenzung. Mit einer Hecke wird zudem auch Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleintiere geschaffen. Aber aufpassen: Hecke schneiden ist nicht gleich Hecke schneiden. Es gibt einige Sachen, auf die geachtet werden sollte, damit eine Hecke Bewohner:innen lange Freude bringt.
Die 3 wichtigsten Tipps zum Hecke schneiden
- Tipp: Den richtigen Zeitpunkt zum Hecke schneiden wählen
- Tipp: Wissen, welcher Schnitt die jeweilige Heckenart benötigt, um gesund zu bleiben
- Tipp: Mit dem richtigen Equipment und der korrekten Technik die Hecke schneiden
Grundlagen des Heckenschnitts
Beim Heckenschneiden gibt es einige grundlegende Dinge, die unbedingt beachtet werden sollten:
- Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Hecke schneiden?
- Um was für eine Heckenart handelt es sich?
- Welches Equipment wird fürs Hecke schneiden gebraucht?
- Welche Schnittform ist für die Hecke am besten?
- Worauf muss beim Hecke schneiden geachtet werden?
Es ist wichtig für Gartenbesitzer:innen zu wissen, mit welcher Heckenart sie es zu tun haben, wann geschnitten werden sollte, ob über das richtige Werkzeug verfügt wird und welche Schnittform für die Hecke am besten ist. Auch beim Hecken schneiden, gibt es Dinge, die Bewohner:innen berücksichtigen sollten. Mit diesen Grundlagen steht dem perfekten Heckenschnitt dann nichts mehr im Weg.
Zeitraum für den Schnitt der Hecke
Beim Heckenschneiden muss unbedingt der richtige Zeitpunkt beachtet werden. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, Hecken zwischen dem 1. März und 30. September drastisch zu schneiden (den sogenannten Rückschnitt). Das liegt daran, dass es während dieses Zeitraums vorkommen kann, dass Vögel in den Hecken ihre Nester bauen. Die Vögel sollen durch das Verbot geschützt werden, da sonst wichtiger Lebensraum der Tiere zerstört werden könnte. Auch bei kleineren Schnitten der Hecke, um sie in Form zu bringen, ist es stets ratsam, vorher zu prüfen, ob Nester in der Hecke zu finden sind. Sollte das der Fall sein, sollten diese Stellen am besten ganz gemieden werden, um die Vögel in Ruhe brüten zu lassen.
Abgesehen von diesem Verbot, ist der richtige Zeitpunkt für einen Schnitt stark abhängig von der Pflanzenart der Hecke. Bei den meisten Hecken empfiehlt sich ein Formschnitt im Juni und ein radikalerer Rückschnitt vor dem 1. März oder nach dem 30. September.
Unterschied zwischen Rück-, Form- und Pflegeschnitt für Hecken und Sträucher
Beim Heckenschnitt gibt es drei verschiedene Schnitte, die Gärtner:innen durchführen: Der Rück-, Form- und Pflegeschnitt. Doch was ist der Unterschied zwischen den drei Schnittarten?
Der Rückschnitt ist der drastischste der drei Schnittarten und ist zwischen dem 1. März und 30. September verboten. Beim Rückschnitt wird die Hecke „auf den Stock gesetzt“ (§ 39 Abs. 5 S. 2 BNatSchG), um so Wachstum von neuen Trieben und Blüten anzuregen.
Der Formschnitt ist hingegen eine leichte, regelmäßige Schnittart, um eine Hecke, wie der Name bereits verrät, in Form zu halten. In der Regel wird eine Hecke zwischen zwei- und viermal im Jahr in Form geschnitten. Ein Formschnitt wird vor allem bei Hecken durchgeführt, die eine genaue Form haben sollen oder wenn eine Hecke viel wächst.
Ein Pflegeschnitt kommt zum Einsatz, wenn eine Hecke durch Umwelteinflüsse in Mitleidenschaft gezogen wurde. Solche Umwelteinflüsse können etwa Fäulnis oder ein Sturm sein, durch die Hecke beschädigt wurde. Durch den Pflegeschnitt soll der Hecke geholfen werden, sich wieder zu erholen.
Trapezform der Hecke beachten
Für Hecken eignet sich am besten die Trapezform. Die Trapezform hat eine breite Basis und eine schmaler werdende Krone. Die schmalere Krone hilft, dass die Blätter am unteren Teil der Hecke genügend Licht bekommen und somit nicht eingehen. Bei der Trapezform muss regelmäßig ein Formschnitt gegeben werden, da die oberen Blätter meist stärker wachsen als die unteren.
Hecken gerade schneiden
Eine Hecke gerade zu schneiden ist nicht ganz so einfach, wie vielleicht zuerst gedacht wird. Mit den richtigen Tricks steht dem Schnitt zu einer schön geraden, gestutzten Hecke nichts im Weg.
Beim Schneiden des oberen Teils der Hecke kann mit zwei Stäben und einer Schnur eine sogenannte Hilfslinie konstruiert werden. Dafür können zwei Stäbe aufgestellt werden, zwischen denen auf der gewünschten Höhe waagerecht eine Schnur gespannt wird.
Wenn mit einer nicht automatisierten Heckenschere gearbeitet wird, sollte darauf geachtet werden, die Arme ebenfalls waagerecht zu halten und sich aus dem Rücken zu bewegen. Sollten Bewegungen aus den Armen kommen, erhöht sich nämlich die Gefahr für mehr Schwankungen und damit für einen unsaubereren Schnitt.
Zum Schneiden der Seiten der Hecke ist es am besten, sich parallel zu der Hecke zu stellen und in die Richtung der noch zu schneidenden Hecke zu schauen.
Bei elektrischen Heckenscheren sollte beim Schneiden darauf geachtet werden, mit ausgestreckten Armen zu arbeiten und in gleichmäßigen Bewegungen auf und ab zu schwenken.
Hecke verjüngen
Eine Hecke verjüngen – was genau hat es damit auf sich? Ältere Hecken können manchmal eine Verjüngungskur gebrauchen, um wieder richtig strahlen zu können. Ein Verjüngungsschnitt ähnelt dem Rückschnitt. Hier wird geschnitten, um eine alte Hecke, die über einen längeren Zeitraum unkontrolliert gewachsen ist, wieder in Form zu bringen.
Bei einem Verjüngungsschnitt sollte der Zeitpunkt des Schnitts anhand der Heckenart gewählt werden. Generell gilt jedoch, dass nach einem solchen Schnitt sichergegangen werden sollte, dass die Hecke genug Sonne und Wasser bekommt, damit die Hecke ausreichend Energie für neue Austriebe generieren kann.
Das Vorgehen beim Verjüngungsschnitt ist relativ einfach: Zunächst sollten alle Hauptäste bis auf 30 cm über dem Boden abgeschnitten werden. Die Austriebe können dann beim nächsten Schnitt um ein weiteres Drittel gekürzt werden, sodass die Hecke wieder dicht bewachsen aussieht.
Heckenschnitt entsorgen
Beim Entsorgen des Gartenabfalls gibt es tatsächlich einige Sachen zu beachten. Gartenabfälle müssen umweltgerecht entsorgt werden. Die meisten Leute entsorgen ihre Gartenabfälle durch Kompostierung oder in der Biotonne.
In manchen Regionen Deutschlands ist das Verbrennen von Gartenabfall noch erlaubt, jedoch gibt es hierfür sehr strenge Auflagen. Eine nicht umweltgerechte Entsorgung kann teuer werden und mit bis zu 1.500 Euro bestraft werden.
Wenn mit einer professionellen Gartenpflege zusammengearbeitet wird, übernehmen diese die fachgerechte Entsorgung der Gartenabfälle.
Heckenarten
Es gibt viele verschiedene Arten von Hecken, deren Pflegebedürfnisse sich stark voneinander unterscheiden können. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Art für Hecke im Garten steht, damit eine passende Pflege für die jeweilige Hecke gewährleistet werden kann.
Immergrüne Hecken
Wer eine grüne Hecke über das ganze Jahr haben möchte, ist mit der immergrünen Hecke gut beraten. Da diese Hecke das ganze Jahr über ihre Blätter behält, sind regelmäßige Formschnitte wichtig. Am besten sollte zweimal im Jahr, im Frühling und im Sommer, geschnitten werden.
Buchenhecken schneiden
Buchenhecken bieten den Vorteil, dass sie schnell wachsen und daher nach wenigen Jahren die Hecke mit dichtem Wachstum brillieren kann. Die Buchenhecke wirft zudem erst im Frühling Laub und bietet daher auch im Winter einen Sichtschutz. Die Buchenhecke sollte zweimal im Jahr geschnitten werden.
Der Rückschnitt sollte Mitte bis Ende Februar erfolgen und im Juni sollten dann der Formschnitt folgen. Wichtig bei der Buchenhecke ist, dass beim Schnitt ein Drittel des Jahrestriebs erhalten werden sollte, damit die Hecke noch genügend Energie an ihre Blätter transportieren kann.
Buchsbaum schneiden
Buchsbäume sind als Pflanzenart sehr beliebt für das Züchten von Hecken. Durch ihre robuste und pflegeleichte Art müssen sich um Buchsbäume in der Regel nicht allzu viel Sorgen gemacht werden.
Je öfter Buchsbäume geschnitten werden, desto dichter wachsen sie nach. Daher bieten sich hier mehrere Schnitte jährlich an.
Der Rückschnitt sollte direkt vor oder nach dem vom Bundesnaturschutzgesetz vorgegebenen schnitt freiem Zeitraum erfolgen.
Kirschlorbeer schneiden
Die Kirschlorbeerhecke eignet sich gut für Gartenanfänger:innen, da die Pflanze schnittverträglich ist. Das bedeutet, dass die Hecke falsche Schnitte gut wegstecken kann, ohne direkt einzugehen.
Auch längere Trockenperioden im Sommer machen der Kirschlorbeerhecke nicht viel aus, womit sie zu den pflegeleichteren Hecken zählt. Die Kirschlorbeerhecke sollte einmal im Jahr im Sommer geschnitten werden.
Im Frühjahr kann die Hecke auch mit einem Rückschnitt behandelt werden. Auf elektrische Scheren sollte jedoch verzichtet werden, da die Blätter sehr dick sind und eventuell durch die Schere nicht vernünftig abgeschnitten werden.
Efeuhecken schneiden
Efeuhecken sind durch ihre Optik und dem schnellen und dichten Wachstum sehr beliebt. Bei der Anzucht von Efeu wird jedoch ein wenig Geduld gebraucht: Die Pflanzen benötigen zum einen eine Rankhilfe, die anfangs noch sichtbar sein wird und sie sind in der anfänglichen Wachstumsphase etwas langsamer.
Danach wächst das Efeu aber rasch und vor allem schön dicht, sodass auch die Rankhilfe nicht mehr zu sehen ist.
Bambushecken schneiden
Wer ein ganz spezielles Flair in seinen Garten holen möchte, greift oft zum Bambus als Heckenart. Bei der Pflege und Anzucht gibt es beim Bambus jedoch ein paar Dinge, die beachtet werden sollten: Anfangs sollte die Bambushecke auf keinen Fall zu sehr gekürzt werden, da sonst die Halme absterben können.
Bei Formschnitten kürzt man die Höhe und abstehende Halme, wobei der Schnitt immer oberhalb eines Halmsegments erfolgen sollte.
Werkzeug für das Heckenschneiden
Zum Hecke schneiden wird das richtige Werkzeug benötigt, damit die Pflanze beim Schnitt nicht geschädigt wird. Hecken werden in der Regel entweder mit mechanischen oder elektrischen Heckenscheren geschnitten.
Bei beiden Werkzeugen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Klingen sauber und scharf sind. Bei stumpfen Klingen kann es zu unsauberen Schnitten kommen, die zu Verletzungen der Pflanze führen können, da sie ein besser Nährboden für Pilze oder Ähnliches sein können. Mit sauberen Klingen kann außerdem vermieden werden, dass eventuelle Erreger von anderen Pflanzen auf die Hecke übertragen werden.
Motor- und Akkuscheren
Elektrische Heckenscheren werden überwiegend bei längeren oder größeren Hecken benutzt, wenn der Kraftaufwand mit einer mechanischen Schere zu groß sein würde. Bei elektrischen Heckenscheren kann dann wiederum zwischen Motor- oder Akkuscheren gewählt werden.
Motorscheren sind eher größer und in der Handhabung schwieriger und werden daher in der Regel von professionellen Dienstleister:innen benutzt.
Akkuscheren sind mit ihren durchschnittlichen drei Kilogramm praktischer und einfacher in der Handhabung. Dadurch dass diese Scheren Akku betrieben sind, sollte aber stets die Zeit eingeplant werden, die für den Schnitt einer Hecke benötigt wird, um so zu entscheiden, ob ein Kauf sinnvoll ist.
Fehler beim Heckenschneiden
Beim Hecken schneiden können viele Fehler gemacht werden. Es gibt jedoch zwei größere Fauxpas‘, die Bewohner:innen immer vermeiden sollten, da der Fehler hier sonst auch kostspielig werden kann.
Fehler 1: Vogelschutz nicht beachten
Den größten Fehler, der beim Hecke schneiden gemacht werden kann, ist zwischen dem 1. März und 30. September einen Rückschnitt an der Hecke vorzunehmen. Das kann zum einen teuer werden und zum anderen den Nistplatz von Vögeln zerstören.
Fehler 2: Hecken des Nachbarn schneiden lassen
Was passiert, wenn Nachbar:ins Hecke in den eigenen Garten überwuchert? Am besten ein freundliches Gespräch suchen und nicht sofort selbst aktiv werden. Rechtlich gesehen ist die Heckenbesitzer:in dafür verantwortlich, diese zu stutzen, wenn sie auf ein anderes Grundstück herüberwächst. Nur wenn die Nachbar:in auch auf Nachfrage nicht aktiv wird und eine Beeinträchtigung vorliegt, darf selbst zur Schere gegriffen werden, um den Überwuchs zu schneiden (§ 910 Abs. 2 BGB). Wie hoch die Hecke und der Grenzabstand sein muss, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Lücken nach Hecke schneiden schließen
Es wurde etwas zu übereifrig geschnitten oder die Hecke hat durch einen Sturm Äste oder Blätter verloren: Es finden sich Löcher in der Hecke wieder. Dichtes und volles Wachstum machen schöne Hecken aus, daher kann eine Lücke oder ein Loch sehr ärgerlich sein. Es gibt in solchen Situationen aber Möglichkeiten, die Pflanze dabei zu unterstützen, die Lücke schnell wieder zu schließen.
Die Triebe der Lücke sollten genügend Licht erhalten, daher kann vorsichtig um das Loch bzw. die Lücke herumgeschnitten werden, um einen optimalen Lichteinfall auf die neuen Triebe zu gewährleisten. Zudem kann ein Holzstab waagerecht oder diagonal über das Loch angebracht und die angrenzenden Triebe an diesem entlang geführt werden, um die Lücke schneller zu schließen.
Mit dem Stutzen von Triebspitzen kann das Wachstum der Pflanze zusätzlich unterstützt werden.
Kosten eines professionellen Heckenschnitts
Wenn die Zeit für Gartenarbeit fehlt, Bewohner:innen mit Rückenproblemen oder ihrem grünen Daumen zu kämpfen haben, werden oft Profis für das Hecke schneiden engagiert. Professionelle Dienstleister:innen arbeiten mit dem korrekten und hochwertigen Equipment, wissen, wie sie mit den Pflanzen umgehen müssen und kümmern sich zudem um die Entsorgung des Grünabfalls.
Die Kosten der Dienstleister:innen können variieren, daher ist es empfehlenswert, sich verschiedene Angebote einzuholen. Doch vorsichtig: Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, mit professionellen Services zu arbeiten, da ansonsten Schäden an der Hecke verursacht werden können, die sehr viel mehr Kosten im Nachhinein mit sich bringen.
Fazit
Eine Hecke richtig schneiden ist eine kleine Kunst für sich. Neben verschiedenen rechtlichen Aspekten müssen Heckenart und -form beim Schnitt berücksichtigt werden, ebenso wie das Werkzeug, mit dem gearbeitet wird. Wenn zum falschen Zeitpunkt oder unsauber geschnitten wird, besteht immer das Risiko, dass die Pflanze verletzt wird und dadurch eingehen kann. Aber mit der richtigen Pflege und dem Wissen, wie die eigene Hecke optimal in Form gehalten wird, steht einem grünen, dichtem Sichtschutz nichts im Wege.
FAQ – Hecke schneiden
Die beste Zeit für den Heckenschnitt ist im späten Frühjahr und im späten Herbst. Es wird jedoch empfohlen, die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten, die das Schneiden während der Vogelbrutzeit verbieten.
Die Wahl des Werkzeugs hängt von der Größe und Dichte der Hecke ab. Für kleinere Hecken können manuelle Heckenscheren ausreichen, während für größere oder dichtere Hecken elektrische oder benzinbetriebene Heckenscheren empfohlen werden können.
Es wird empfohlen, die Hecke mindestens zweimal im Jahr zu schneiden, um die Form zu erhalten und das Wachstum und die Gesundheit zu fördern.
Nein. Rückschnitte sind gesetzlich verboten, Hecken zwischen dem 1. März und 30. September in Form eines Rückschnitts zu kürzen. Hier besteht nämlich das Risiko, dass Vögel während ihrer Brutzeit gestört werden.